allgemeine Informationen

Was ist Autismus?
Autismus beschreibt eine Variante der Entwicklung des Gehirns, die sich besonders in den Bereichen der Wahrnehmung und der Kommunikation zeigt und somit Auswirkungen auf alle Alltagsbereiche hat.
Man spricht von einem Autismus-Spektrum, das bisher in drei grobe Bereiche gegliedert ist:
–    Frühkindlicher Autismus
–    Atypischer Autismus
–    Asperger-Autismus

Im neuen ICD-11 wird nur noch die Rede von einem Autismus-Spektrum sein, da die Übergänge fließend sind. Die Ausprägung der Autismus-Spektrum-Störung (ASS) wird dann in milder, mittlerer oder schwerer Ausprägung in Hinblick auf
–    soziale Interaktion
–    Kommunikation
–    repetitive Verhaltensweisen
–    fixierte Interessen
diagnostiziert.

Wie entsteht Autismus?
Die Ursachen für Autismus sind bis heute nicht vollständig geklärt. Bei der Entstehung spielen mit Sicherheit mehrere Faktoren eine Rolle. Genetische Einflüsse und wahrscheinlich biologische Abläufe vor, während und nach der Geburt können die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen und Autismus auslösen. Autismus entsteht ganz sicher nicht durch Erziehungsfehler oder familiäre Konflikte.

Auf welche Anzeichen für Autismus kann man achten?
Die folgende Zusammenstellung ersetzt auf gar keinen Fall eine fundierte Diagnose von Fachärzten und Spezialisten. Sie dient nur als Grundlage, um Auffälligkeiten genauer beobachten zu können.

Früherkennungszeichen im Bereich Wahrnehmung
– Nichtreagieren auf bestimmte akustische Reize
– Vorliebe für bestimmte Geräusche
– Fixieren bestimmter visueller Muster
– lang andauerndes Kratzen auf bestimmten Oberflächen

Früherkennungszeichen im Bereich Sprache
(bezieht sich v.a. auf den frühkindlichen Autismus)
– keine Silbenbildung am Ende des 5. Monats
– keine Sprechlaute am Ende des 7. Monats
– kein Sprechen am Ende des 12. Monats

Früherkennungszeichen im Bereich Sozialverhalten
– kein oder wenig Lachen am Ende des 3. Monats
– scheinbares Nichterkennen von Bezugspersonen
– scheint am Ende des 6. Monats nicht hochgehoben werden zu wollen
– kein Imitieren am Ende des 10. Monats
– kein Zeigen auf Gegenstände am Ende des 12. Monats
– kein normales Spielen, keine Interaktion mit anderen Kindern
– Beschäftigung mit immer denselben Tätigkeiten

Früherkennungszeichen im Bereich Motorik
– kraftlose, starre Körperhaltung auf dem Arm
– lang andauerndes Drehen und Bewegen der Hände
– lang andauerndes Drehen und Bewegen von Lieblingsgegenständen
– wenig motorisches Erkunden der Umwelt

Weitere Auffälligkeiten
– verschiedene Störungen bei der Nahrungsaufnahme
– damit verbundene Störungen bei der Verdauung und Ausscheidung
– unerklärliche Wein- und Schreiphasen
– Phasen hoher Erregung bzw. tiefer Apathie
– Schlafstörungen
– ungewöhnlich ruhiges Allgemeinverhalten

(Quelle der Kennzeichen: Bundesverband „autismus Deutschland e.V. – Vereinigung zur Förderung autistischer Menschen“; nach Prof.H.-E. Kehrer, ehem. Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Abteilung der Univ. Nervenklinik Münster.)

Die Merkmale sind als Beispiele zu verstehen. Sie sind nicht vollständig. Außerdem können sie auftreten, müssen es aber nicht. Sie sind von Kind zu Kind verschieden!

Für ausführlichere Informationen halten wir weiteres Informationsmaterial bereit. Bitte lesen Sie sich ein und wenden Sie sich bei Fragen z.B. an das Autismus-Kompetenzzentrum in Nürnberg. Dort hilft man Ihnen bei diagnostischen, therapeutischen und (sozial-)rechtlichen Fragen weiter und vermittelt Sie an entsprechende Fachleute.